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Aus Liebe zu Namibia werden Pläne für freiwilliges Engagement

Erstellt von Micha Feineis |

Ein pädagogischer Mitarbeiter aus der Einrichtung Tostedt berichtet.

Tostedt/Namibia. Vor rund zehn Jahren war ich zum ersten Mal für eine Zeit von fünf Wochen in Namibia. In Swakopmund besuchte ich Familie Sissing, die ich zwei Jahre zuvor bei einem Urlaub in Kapstadt kennenlernen durfte. Die Republik Namibia, der 824.292 km² große Wüstenstaat im südwestlichen Afrika, weckte meine Begeisterung vom ersten Tag an. Die atemberaubende Landschaft, die exotische Tierwelt und vor allem die freundlich-aufgeschlossenen Menschen faszinierten mich. Neben unzähligen Eindrücken und neugeknüpften Freundschaften hatte ich die einmalige Möglichkeit, ein einwöchiges Praktikum in einer Einrichtung für Kinder mit Behinderung zu absolvieren. Diesen Kontakt vermittelte mir ebenfalls die befreundete Familie ­Sissing. Das Praktikum erweiterte meinen Horizont enorm. Auch wenn die Standards und Bedingungen der Sozialen ­Arbeit in Namibia ganz andere sind, war ich sehr angetan von der authentischen Herzlichkeit und dem unfassbaren Engagement der dortigen Mitarbeitenden. Seither trage ich den Wunsch in mir, mich für einen zeitlich überschaubaren Zeitraum sozial in Afrika zu engagieren. Nachdem zuletzt auch die Beziehung zwischen Deutschland und Namibia in hiesigen Medien und Politik stark diskutiert wurde, empfanden meine Frau und ich eine Art von Ruf, dieser gemeinsamen Vision möglichst zeitnah nachzukommen. Inzwischen bin ich Vater einer wunderbaren Tochter, die nun in ein Alter kommt, in dem ein solcher, zeitlich begrenzter Aufenthalt im vergleichbar sicheren Namibia umsetzbar ist.  

Seit einigen Jahren bin ich pädagogischer Mitarbeiter im Ambulanten Team der Evangelischen ­Jugendhilfe Friedenshort in der Einrichtung Tostedt. Ich war positiv überrascht von der Offenheit, dem Entgegenkommen und dem Interesse an unserer Idee, als ich Kathrin Hampfe und Timon Brandenberg vom ­Leitungsteam damit konfrontierte. Um im Oktober ­dieses Jahres einen Aufenthalt von sechs bis acht ­Wochen in Namibia zu ermöglichen, erhielt ich von meinem Arbeitgeber die Zusage einer Arbeitsfreistellung. Spaßeshalber könnte man fast sagen, dass das Ambulante Team der Einrichtung Tostedt nun auch vor Landesgrenzen keinen Halt mehr macht. ;-)

So können meine Frau und ich nun die Planungen konkret werden lassen. Der gute Kontakt zu der inzwischen sechsköpfigen Familie Sissing besteht immer noch. Aus einer christlich-missionarischen Intention heraus leiten und betreuen sie nun eine Grundschule und zwei Kindergärten und engagieren sich vor allem auch finanziell. Dazu zählen zum Beispiel der »Bienenkorb Kindergarten« und das »Eagles Nest« in Swakopmund. Darüber hinaus stehe ich in engem Kontakt mit der Lehrerin einer Schule für Kinder und Jugendliche mit Autismus und dem Down-Syndrom, namens »Stepping Stone«. Das spannende und umfangreiche Schulkonzept von »Stepping Stone« interessiert uns sehr. Des Weiteren plant die Schule aktuell den Bau eines »Autismus-Zentrums«, in dem Kindergarten, Schule, Fachausbildungen sowie Wohnmöglichkeiten für Menschen mit Autismus und Down-Syndrom miteinander verbunden werden sollen.
Der Plan von meiner Frau und mir sieht vor, uns ab ­Oktober 2021 praktisch und hoffentlich für die ­Menschen dort gewinnbringend in besagten Einrichtungen einzubringen. Wir stellen uns unter anderem das Angebot ­eines Deutsch- und Musikunterrichts vor. Außerdem ­haben wir die sogenannten »Townships« im Blick, die es leider auch in Swakopmund gibt. Diese Armenstädte sind abhängig von Hilfen in Form von Lebensmittelspenden und dem Engagement anderer. Unser Herzensanliegen ist es, nebenher dort auszuhelfen und bestenfalls Verbindungen zwischen Townships und Lebensmittelproduzenten ins Leben zu rufen, um unserem Aufenthalt eine ­gewisse Nachhaltigkeit zu verleihen. Sie merken gewiss, wir ­haben eine Vision, für die wir brennen.

Wir hoffen sehr, dass uns die Corona-Situation keinen Strich durch die Rechnung macht und wir uns nach unserer Rückkehr mit einem weiteren, ausführlicheren Bericht über unser »Abenteuer Namibia« zurückmelden können.

Mit abenteuerlichen Grüßen
Micha Feineis

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