Götz-Tilman Hadem (Vorstand) mit Oberin Sr. Christine Killies, Sr. Renate Kunert und Schwestern aus dem Diakonissenmutterhaus Eben-Ezer
Götz-Tilman Hadem (Vorstand) mit Oberin Sr. Christine Killies, Sr. Renate Kunert und Schwestern aus dem Diakonissenmutterhaus Eben-Ezer
Sr. Christine Killies erzählte über die Geschichte des Friedenshorts nach 1945
Sr. Christine Killies erzählte über die Geschichte des Friedenshorts nach 1945
Im Gespräch mit Lydia Betz-Michels, die eine Romanbiographie über Mutter Eva verfasst hat
Im Gespräch mit Lydia Betz-Michels, die eine Romanbiographie über Mutter Eva verfasst hat
Vor Mutter Evas „Häuschen“
Vor Mutter Evas „Häuschen“
Besichtigung von Mutter Evas "Häuschen"
Besichtigung von Mutter Evas "Häuschen"
Ausstellung in Mutter Evas "Häuschen"
Ausstellung in Mutter Evas "Häuschen"
Gemeinsames Abendessen im Haus Friedenshort mit den Mitarbeitenden der Gemeinde
Gemeinsames Abendessen im Haus Friedenshort mit den Mitarbeitenden der Gemeinde
An Mutter Evas Grab mit Schwestern aus dem Diakonissenmutterhaus Eben-Ezer aus Dziegielow
An Mutter Evas Grab mit Schwestern aus dem Diakonissenmutterhaus Eben-Ezer aus Dziegielow
Sr. Christine Killies und Sr. Renate Kunert unter dem Porträt der Friedenshort-Gründerin Eva von Tiele-Winckler
Sr. Christine Killies und Sr. Renate Kunert unter dem Porträt der Friedenshort-Gründerin Eva von Tiele-Winckler
Verleihung des Mutter-Eva-Preises in der Kirche
Verleihung des Mutter-Eva-Preises in der Kirche
Das erste Haus "Friedenshort" in Miechowitz
Das erste Haus "Friedenshort" in Miechowitz

135 Jahre Friedenshort: Freude über viele Begegnungen in Miechowitz

Erstellt von Sr. Renate Kunert |

Oberin Sr. Christine Killies, Vorstand Götz-Tilman Hadem und Sr. Renate Kunert reisten zu einer mehrtägigen Jubiläumsfeier in Miechowitz an.

Freudenberg/Miechowitz. Zu einer mehrtägigen Jubiläumsfeier hatte die Evangelische Kirchengemeinde in Miechowitz eingeladen, die das ursprüngliche Friedenshortgelände verwaltet. Mit großer Liebe und ebenso großem Engagement sorgt sie für den Erhalt der Gebäude und füllt sie mit Leben. Oberin Sr. Christine Killies, Vorstand und Kaufm. Leiter Götz-Tilman Hadem und Sr. Renate Kunert reisten aus Freudenberg an. Ursprünglich wäre auch Sr. Beate Böhnke gerne mit dabei gewesen, musste aber leider absagen. Für uns Friedenshort-Schwestern ist es jedes Mal sehr bewegend, an der Ursprungsstätte zu sein, wo alles begann!

Am Freitag, den 25. September wurden wir von Pastor Jan Kurko und seiner Frau herzlich empfangen. Barbara Kurko fungierte bei allen Begegnungen und Veranstaltungen als kompetente und charmante Übersetzerin, so auch bei der Autorenlesung von Lydia Betz-Michel, die eine interessante Romanbiographie über Eva von Tiele-Winckler verfasst hat. Bei ihrem Vortrag spürte man, dass sie sorgfältig in alten Quellen recherchiert hat, um das Leben, besonders der jungen Eva, mit seinen Höhen und Tiefen darzustellen. Ihr Anliegen dabei war, dass sich junge Menschen in der heutigen Zeit vielleicht davon ansprechen und inspirieren lassen!

Am Samstagvormittag stand die Besichtigung des neuen Alten- und Pflegeheims auf dem Programm. Die sympathische Pflegedirektorin gab uns einen anschaulichen Bericht über das breite Spektrum zeitgemäßer Betreuung. Besonders beeindruckt war ich von den kreativen Mitmachangeboten für betagte Menschen, mit denen die Lebensfreude und Gemeinschaft gefördert werden. Am Rande gab es so manch nette Begegnung mit Bewohnerinnen und Bewohnern. Man spürte, dass sie sich hier zuhause fühlen.
Die Freude war groß, als vier Schwestern aus dem Diakonissenmutterhaus Eben-Ezer aus Dziegielow auftauchten, dem einzigen Ev. Mutterhaus in Polen! Natürlich waren wir gemeinsam im Häuschen von Mutter Eva und an ihrem Grab. Leider war die Zeit des Zusammenseins sehr begrenzt. Nach dem Kaffeetrinken galt es wieder Abschied zu nehmen. 

Am Nachmittag versammelten sich viele Gäste in der Zionsstille. Dort berichtete Sr. Christine in Wort und Bild über die Entwicklung des Friedenshorts nach 1945 in Ost und West. Ich denke, es waren nachdenkenswerte Informationen für die Menschen in der Region. Danach erwartete uns ein liebevoll vorbereitetes Abendessen im Haus Friedenshort mit den Mitarbeitenden der Gemeinde. Es gab Piroggen und andere Spezialitäten – ein Genuss – und dazu lebhafte deutsch-polnische Konversation als krönender Abschluss des Tages!

Der Sonntag begann mit einem Gottesdienst in der Friedenshortkirche. Nachdem sie jahrelang wegen Einsturzgefahr und Renovierungsarbeiten geschlossen war, erstrahlte sie nun in neuem Glanz. Die Predigt hielt Pastor Kurko über einen Textabschnitt aus dem 1. Petrusbrief, wo es um das Zusammenleben der Gemeinde geht. Zwischen den Veranstaltungen hatten wir Zeit, um mit einem Blumengruß an Sr. Marta Grudkes Grab zu gehen. Sr. Marta Grudke war die letzte Friedenshortschwester, die auf dem Gelände viele Jahrzehnte lebte und in Mutter Evas Häuschen wohnte. Damals schon war es für Besucher geöffnet und ist heute als Museum eingerichtet. Evelina Kuna und ihr Mann begleiteten uns zum Friedhof. Dabei erzählte Evelina Kuna, dass ihre Großmutter und Sr. Marta Cousinen waren und sie als kleines Kind immer gerne bei Sr. Marta im „Häuschen“ war. Heute ist Evelina Kuna Mitarbeiterin in der Gemeinde und verantwortlich für das Häuschen, wo Führungen und Veranstaltungen stattfinden. Sie trägt also das Erbe im Sinne von Sr. Marta mit viel Liebe, Herz und Verstand weiter. 

Am Sonntagnachmittag fand noch etwas Besonderes in der Kirche statt. Geladene Gäste, Menschen aus dem kommunalen Bereich und dem Kirchenkreis strömten herbei. Selbst der Bischof mit dem Sitz in Opole hatte sich auf den Weg gemacht, denn es wurde der „Mutter-Eva-Preis“ verliehen an Menschen, die sich besonders im sozial-diakonischen Bereich engagieren. Zum ersten Mal überhaupt wurde dieser Preis vor einigen Jahren an Sr. Marta verliehen, die sich für arme und hilfsbedürftige Menschen einsetzte. Seitdem findet diese Ehrung alle zwei Jahre statt. Diesmal standen drei Personen auf der Liste. Es gab viele Grußworte, lange Dankesreden und große Blumensträuße. Einen davon durfte Sr. Christine an einen katholischen Pastor überreichen, der in einem sozialen Brennpunkt in einem Stadtteil von Bytom tätig ist. Der Festakt endete mit einem Konzert für drei Violinen und Cello. Dies war ein wunderschöner Abschluss der Festlichkeiten zum 135-jährigen Bestehen des Friedenshortwerkes in Miechowitz.

Unser Dank gilt dem gesamten Mitarbeiterteam der Gemeinde für alle Freundlichkeit und allen Einsatz in diesen Tagen. Besonders gilt unser Dank dem Ehepaar Kurko. Ihnen ist es ein großes Anliegen, dass dieses Werk weiterbesteht und im Sinne von Mutter Eva geführt wird. Es wäre schön und wünschenswert, wenn auch unsere Mitarbeitenden aus den verschiedenen Regionen einmal nach Miechowitz reisen könnten, um den „alten Friedenshort“ kennenzulernen und zu sehen, wie alles begann, welche Höhen und Tiefen durchlebt wurden und wie Gott dieses Werk geführt und gesegnet hat bis zu dem heutigen Tag.

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