Mutig und beherzt: 50 Jahre Cappelrain Öhringen. Das diesjährige Sommerfest der Region Süd steht unter einem besonderen Stern: Vor 50 Jahren zogen ca. 60 Kinder und ihre Betreuerinnen und Betreuer aus der Kinderheimat in Mistlau in die neu erbauten Gebäude auf dem Cappelrain-Gelände in Öhringen ein. Damit bildeten sie den Grundstein der Region Süd. Sechs Jahre Planungs- und Bauzeit waren dem Einzug vorausgegangen. Die Kinderheimat in Mistlau war in den 50er Jahren für Kinder, Jugendliche und Diakonissen nach der Flucht im Jahr 1945 aus Friedrichsgrund (Schlesien) ein neues Zuhause geworden. Rund 20 Jahre später entsprach die Einrichtung mit ihrem abgelegenen – wenn auch idyllischen – Standort jedoch nicht mehr den Anforderungen einer modernen Jugendhilfe. Daher reiften die Pläne, anstelle der Einrichtung in Mistlau das sozialpädagogische Zentrum in Öhringen zu errichten. »Die neue Kinderheimat soll in Form eines Kinderdorfes erstellt werden, wo zunächst einmal 60 bis 70 Kinder Platz finden sollen. An eine spätere Erweiterung der Anlage ist gedacht. Dazu gehören dann Zentralgebäude, Sport- und Spielplätze und vor allem auch eine Sonderschule am Heim«, schreibt Friedenshort-Diakonisse Sr. Gisela Gericke 1972 in dem damaligen Friedenshortmagazin »Im Dienst des Königs«. Auf dem Gelände sollten acht Reihenhausgruppen mit 16 Gruppenwohnungen für jeweils acht Kinder sowie acht Appartementhäuser für die pädagogischen Mitarbeitenden errichtet werden. Geplant waren zudem mehrere Familienwohnungen und -häuser. Auch eine Erziehungsberatungsstelle gehörte zu dem Konzept. Kinderheimat in Mistlau an der Jagst Besichtigung der Baustelle (Sr. Gisela Gericke, 2. v. l.) 40 REGION SÜD
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