Das Friedenshortwerk – Hausmagazin

VORWORT 4 Liebe Leserinnen und Leser, liebe Freundin- nen und Freunde des Friedenshortes, der Sommer liegt fast hin- ter uns. Schon werden die Tage kürzer und obwohl die Sonnenstrahlen noch kraftvoll Wärme schen- ken, spüren wir: Es ist Erntezeit. Wir richten uns langsam auf die kühleren Tage ein, bevorraten uns für den Winter. Wir können über das ganze Jahr hinweg frisches Obst, Gemüse und Kartoffeln in Supermärkten kaufen und dennoch erfreut sich die alte Tradition des Einkochens, von Früchten und Säften, von Marmelade, in unseren Ta- gen neuer Beliebtheit. Wir füllen Vorratsregale mit Ein- weckgläsern für den Winter und bewahren uns so auch ein wenig der Wärme und des Lichts. Wir bevorraten uns – und mir kommt das Bilderbuch von der Maus Frederick von Leo Lionni in den Sinn. Während alle anderen Mäuse fleißig Vorräte, Nüsse, Früchte und Körner zusammentragen, hängt Frederick träumend sei- nen Gedanken nach, spürt die Sonnenstrahlen, betrach- tet das Glitzern auf dem Wasser und nimmt die wunder- vollen Farben des Sommers auf. Gemeinsam stellen die Mäuse im Laufe der langen, dunklen Tage fest, wie wich- tig es ist, auch Erinnerungen geerntet zu haben, gute Ein- drücke, helle Farben, Erlebnisse, die hineinleuchten auch in dunkle Tage, wohltuende gute Gedanken aus der Ern- tezeit des Jahres, ja gar des Lebens. Der Spätsommer, der Herbst, ist Erntezeit. Zeit, auch Resümee zu ziehen und zurückzublicken. Wie schön, wenn wir wie Frederick so erfüllt sind mit vielen guten, sonnengefüllten, farbenfrohen Gedanken. Manchmal schieben sich allerdings heftige Anfragen an uns selbst, an unsere Begegnungen, an Beziehungen zu Menschen, die uns zumindest einst viel bedeuteten, in unser Herz und unsere Seele. Ich höre dann Sätze wie: »Ich habe doch gar nicht mehr sagen können, dass ich sie liebe.« »Monatelang habe ich es vor mir hergescho- ben und jetzt kann ich nicht zu ihm.« »Das kann ich nie wieder gutmachen.« »Ob er mir das noch vergeben hat?« »Was soll ich denn noch tun, damit sie mir vertraut?« Misslungene Beziehungen, Schuld, vertane Chancen, Ent- täuschungen benötigen viel Kraft und so mancher Ge- danke lässt uns nicht zur Ruhe kommen, hindert uns an einem guten, wohlbehüteten Leben. Paulus schreibt in seinem zweiten Brief an die Gemeinde in Korinth hinein in die Sehnsucht nach Harmonie und Versöhnung. Die Gemeinde in Korinth ist bekannt durch Unstimmigkei- ten und immer wieder auch Anfragen an Gottes Liebe in Jesus Christus. Im Monatsspruch für den Monat September lesen wir Paulus Art, damit umzugehen: Ja, Gott war es, der in Christus die Welt mit sich versöhnt hat (2. Kor. 5,19). All das, was dich belastet und von dem du nicht weißt, wie du es jemals in Ordnung bringen sollst, es ist längst ge- klärt. All deine Schulden längst getilgt, Zinsen längst ge- zahlt. Du brauchst dich nicht verteidigen, nicht Schuld

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