Kinder und Jugendliche reiten
Ein Tag auf dem Reiterhof mit der WG Weinsberg
Mindmap an der WG-Wand
Vorbereitung auf die mündliche Abschlussprüfung
Katharina Ade während ihrer Hospitation in der Abteilung Unternehmenskommunikation
Katharina Ade während ihrer Hospitation in der Abteilung Unternehmenskommunikation

Zahlreiche Einblicke gewonnen

Erstellt von Katharina Ade |

Katharina Ade hat im Rahmen ihres Dualen Studiums Sozialmanagement viele Bereiche des Friedenshortes kennengelernt

Weinsberg/Freudenberg. Nur noch zehn Tage dann habe ich mein Studium im Fach Sozialmanagement an der DHBW in Heidenheim beendet. Nach 3 Jahren interessanter Einblicke und vieler wertvoller Erfahrungen die ich machen durfte, aber auch einem ständigen Wechsel zwischen drei Monaten Theorie, drei Monaten Praxis, drei Monaten Theorie, usw. kann ich nun folgendes berichten:

Sozialmanagement ist ein sehr breitgefächerter Studiengang und im Friedenshort habe ich ein ebenso breitgefächertes Ausbildungsunternehmen gefunden, welches mir einen umfassenden Einblick in alle für mich wichtigen Abteilungen und Prozesse ermöglichte. Besonders das Mitverfolgen von Abteilungsübergreifenden Prozessen, hat mir sehr dabei geholfen ein ganzheitliches Bild von der heutigen Sozialen Arbeit zu bekommen.

Bereits vor Beginn meines Studiums, arbeitete ich über ein Jahr in der Ganztagesbetreuung an der Dammschule in Heilbronn beim Friedenshort. In dieser Zeit lernte ich schon einen Teil der Unternehmensstruktur kennen.

Mein Studium begann mit einer Theoriephase, anschließend erfolgte die erste Praxisphase in der ich mein erworbenes Wissen anwenden konnte. In jeder Praxisphase hatte ich Transferaufgabe zu beantworten, diese dienten dem intensiveren Verknüpfen von theoretischem Wissen mit der Praxis und den gemachten Erfahrungen in meinem zukünftigen Beruf.

Eine Transferaufgabe fragte zum Beispiel danach welche Formen sozialen Handelns, ich bei meinen Kollegen und Kolleginnen und welche ich bei unseren Betreuten beobachten konnte. Dieses gezielte Beobachten, Hinterfragen und Einordnen von Handlungen, half mir sehr dabei die Motive hinter diesen Handlungen zu erkennen und zu verstehen. Umso auch mein eigenes professionelles Handeln verbessern zu können.

Für eine weitere Transferaufgabe beschäftigte ich mich mit der Firmierung des Unternehmens und den rechtlichen Besonderheiten, die sich hieraus ergeben. Neben den bekannten Punkten der Haftung, des Stammkapitals oder den Organen einer GmbH, gibt es beim Friedenshort die Besonderheit, dass „der Friedenshort“ aus den folgenden drei rechtlich selbstständigen Trägern besteht:

  • Die Evangelische Jugendhilfe Friedenshort GmbH Heimat für Heimatlose
  • Die Tiele-Winckler-Haus GmbH
  • Die Stiftung Diakonissenhaus Friedenshort.

Und die Hauptverwaltung in Freudenberg für alle drei Träger zuständig ist. Diese Besonderheit begegnete mir bei vielen Abläufen während meinen Praxisphasen in der Verwaltung.

In der WG Weinsberg

Die ersten Praxisphasen durfte ich meine Erfahrungen in der Regelwohngruppe in Weinsberg sammeln. Hier wohnen Kinder und Jugendliche im Alter von 8-17 Jahren, die aus ganz verschiedenen Gründen nicht mehr bei ihrer Familie wohnen können. Die Betreuenden bieten den jungen Menschen nicht nur einen geregelten Alltag in dem sie sich geborgen fühlen. Oder Unterstützung bei allen kleinen und großen Problemen welche sich den jungen Menschen stellen. Sondern auch abwechslungsreiche Ausflüge, wie zum Beispiel zum Reiterhof.

Vor dem Ausritt haben die jungen Menschen die Pferde selbst gestriegelt und gebürstet. Hierbei haben sie sich langsam an die Pferde gewöhnt und Vertrauen zu ihnen aufgebaut. Anschließend haben die jungen Menschen geholfen die Pferde zu satteln und als dann jedes Pferd gesattelt war und alle jungen Menschen einen Helm aufgesetzt hatten, konnte es losgehen. Auch das Wetter hat gut mitgespielt, es war angenehm warm so, dass man trotz leichtem Wind, auch auf dem Rücken des Pferdes, nicht gefroren hat.

In den Theoriephasen der nächsten Semester waren die Erfahrungen und die in den Praxisphasen erlebten Situationen sehr hilfreich. Denn sie sind selbst miterlebte Praxisbeispiele, an Hand deren ich die neuen theoretischen Inhalte der Vorlesung besser verstehen konnte. Gleichzeitig haben mir die Theorien die Zusammenhänge zwischen den Erlebnissen, der zu betreuenden jungen Menschen und ihren daraus resultierenden Verhalten verdeutlicht. Durch dieses bessere Verständnis ist es mir nun möglich, den jungen Menschen eine bessere Unterstützung zu bieten.

Heutzutage gehört zur Betreuung und Unterstützung der jungen Menschen nicht mehr nur die Betreuung an sich, sondern auch ein wirtschaftlicher Unternehmensteil, welcher z.B. die Sicherung der für die Betreuung notwendigen Finanzierung übernimmt. Auch Aufgaben wie Mitarbeitergewinnung, Entgeltverhandlungen oder Gewährleisten der Rechtssicherheit, werden in diesem Teil des Unternehmens geregelt.

Über die Zusammenhänge dieser Bereiche lernte ich auch in den Theoriephasen einiges. In meiner letzten Theoriephase setzten sich alle bisher behandelten Themen zu einem Gesamtbild zusammen, denn nun stand die mündliche Abschlussprüfung an. Gemeinsam mit meiner Kommilitonin gestalteten wir diese Lernwand, um uns die Zusammenhänge der einzelnen Themengebiete zu verdeutlichen.

Um diese Zusammenhänge in der Praxis genauso deutlich mitzuerleben, durfte ich einen Teil meiner nächsten Praxisphasen in der Hauptverwaltung in Freudenberg verbringen. Aufgrund der großen räumlichen Distanz wurde mir in dieser Zeit eine Unterkunft direkt auf dem Friedenshortgelände zur Verfügung gestellt und auch für Verpflegung war gesorgt.

Das Kennenlernen der Gesamtverwaltung in Freudenberg

In meiner ersten Praxisphase in Freudenberg, erlebte ich, dass die Distanz zu meiner Praxisstelle aus dem vorigen Semester, tatsächlich nur räumlich war. Ich lernte nun endlich die Gesichter der Kollegen und Kolleginnen kennen, die ich bis her nur vom Telefon kannte. Ich wurde auch hier sofort herzlich in die Friedenshort-Familie aufgenommen. Zudem wurde ich fachlich bestens betreut und gut in die Abläufe vor Ort integriert. Für alle Fragen, die aufkamen, haben sich meine Kollegen und Kolleginnen Zeit genommen, um mir diese restlos zu beantworten.

Abschließend kann ich sagen, wer nicht nur mit, sondern auch für die Menschen arbeiten möchte, kann mit einem Sozialmanagement-Studium den perfekten Grundstein für eine Karriere in der modernen Sozialwirtschaft legen. Denn man erlangt in diesem Studium alle notwendigen Handlungskompetenzen, um die vielfältigen Anforderungen, welche an Dienstleistungen in der Sozialwirtschaft gestellt werden, zu managen. Allerdings muss man auch dazu bereit sein, seinen Lebensmittelpunkt in dieser Zeit flexibel zu gestalten, um alle Inhalte aus der Theorie auch in der Praxis bearbeiten zu können. Durch die breitgefächerten Erfahrungen, welche ich während dieses Studiums sammeln konnte, fühle ich mich bestens ausgestattet für meinen weiteren Berufsweg.

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