Weltgebetstag-Plakatmotiv 2022 der Künstlerin Angie Fox
Weltgebetstag-Plakatmotiv 2022 der Künstlerin Angie Fox
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Blumensamen als Zeichen der Hoffnung! (C) Foto: printemps/Adobe Stock

Zukunftsplan Hoffnung: Weltgebetstag im Friedenshort

Erstellt von Sr. Christine Killies und Emese Sándor |

Schwesternschaft und Hausgemeinde reihten sich in die weltweite Gebetsgemeinschaft ein.

Freudenberg. In diesem Jahr haben die einzelnen Gemeinden in Freudenberg den Weltgebetstag der ­Frauen pandemiebedingt online begangen. Im Friedenshort haben wir Schwestern, zusammen mit unserer Hausgemeinde, diesen Gebetstag gefeiert. Es war uns ein Bedürfnis, uns in diese weltweite Gemeinschaft einzureihen. Wir versammelten uns in unserer Kirche und lasen in verschiedenen Rollen die ausgearbeitete Liturgie der Frauen aus Wales, England und Nordirland und hörten auf ihre Lieder. Es war eine intensive, wertvolle Stunde für uns. Pfarrerin Emese Sándor hielt uns zu diesem Thema die Predigt. Daraus einige Gedanken:

Im Mittelpunkt steht ein Brief des Propheten Jeremia, geschrieben an die ins babylonische Exil verschleppten Israeliten. Sie trauern den guten alten Zeiten nach, vermissen Jerusalem, den Tempel und die schönen Gottesdienste. Er will nicht, dass sie länger Trübsal blasen: »Nun findet euch da ein, wo ihr seid! Pflanzt Bäume, baut Häuser, gründet Familien. Seid bemüht um das Wohl der Stadt, in der ihr lebt, und betet für sie zu Gott« (nach Jer. 29,5–7), schreibt er ihnen. Die Botschaft lautet: Es ist an der Zeit, die Situation so anzunehmen, wie sie ist. Die Tränen über die eigenen Fehler, über die verpassten Chancen müssen sein. Doch auf Dauer kann ein Mensch mit hängendem Kopf nicht nach vorne schauen. Babel ist nicht nur Exil. Es ist ein neuer Lebensort. Es lohnt also, sich einzubringen!

Wie vielen Menschen mag es heute so ergehen wie den Israeliten damals? Flüchtlingen zum Beispiel: Plötzlich leben sie an einem fremden Ort, unter Menschen mit fremder Sprache und anderen Gewohnheiten. Aber selbst wenn Menschen immer am selben Ort leben dürfen, bleibt es ihnen nicht erspart, sich plötzlich in einer Lebenssituation wiederzufinden, die sich anfühlt wie ein Leben in der ­Fremde, wie ... Exil. Krankheit, Einsamkeit, Sorge bringen Menschen aus dem Gleichgewicht, lassen sie den Kopf immer tiefer senken und zur Klage neigen. Sie hadern mit Gott und mit sich selbst. Weinen und Klagen hat seine Zeit. Trauer muss sein. Aber wahr ist auch: Mit hängendem Kopf lässt sich schlecht nach vorne schauen.

Darum lässt Jeremia in seinem Brief wissen, dass Gott in allen Lebenslagen bei uns ist – in den guten wie in den bitteren. Er hat einen Zukunftsplan für uns. Lassen wir unseren Kopf nicht hängen! Streuen wir Blumensamen in unsere Gärten oder auch nur in einen Tontopf. Mag uns das, was daraus wächst, zu einem Zeichen werden, dass die Hoffnung wieder blüht.

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