Tamaram/Freudenberg. Die Regierung von Andhra Pradesh hat uns genehmigt, die Schulen und Heime ab 16. August wieder zu öffnen. Viele Eltern und Verwandte hatten uns zudem gebeten, in den Schulen wieder Präsenzunterricht zu ermöglichen. Die meisten unserer Kinder mit geistiger Beeinträchtigung sind sehr froh, dass die Schule wieder begonnen hat. Sie dürfen ihre Freunde wiedersehen und ihre Zeit in der Schule verbringen. Allerdings ist es gar nicht so leicht für die Kinder, da sie jetzt so lange keinen Unterricht mehr hatten und sich wieder neu ans längere Stillsitzen gewöhnen müssen. Sie waren es gewohnt, viel Zeit mit Spielen verbringen zu können. Einige Kinder mögen mittlerweile sehr den Online-Unterricht, wir müssen jedoch darauf achten, dass ihnen auch der Unterricht selbst wichtig ist, und sie es nicht nur als Chance sehen, ein Smartphone zu bekommen…
Acht unserer hörbehinderten Schülerinnen und Schüler haben ihren Abschluss nach der zehnten Klasse erhalten. Nach der zehnten Klasse können sie auf eine weiterführende Schule gehen, wo sie ihren Schwerpunkt wählen – Naturwissenschaften oder Mathematik mit Physik. Für die Kinder ist es großartig, dass sie aufgrund der Corona-Situation den Abschluss ohne eine zusätzliche staatliche Prüfung erhalten haben.
Bischof Jeevan R. Komanapalli
Vielen Dank für die großartige Unterstützung!
Im Namen von Bischof Jeevan R. Komanapalli danken wir allen Spenderinnen und Spendern für die großartige Unterstützung nach unserem Aufruf im Mai dieses Jahres, auch in der Mitarbeiterschaft gab es eine unglaublich hohe Bereitschaft zum Helfen. Somit sind in wenigen Wochen rund 9.000 EUR zusammengekommen! Alles hat dazu beigetragen, vielen Familien existenziell zu helfen, beispielsweise durch Mehl, Öl und andere Lebensmittel. Darüber hinaus gelang es auch, zahlreiche Patienten in häuslicher Umgebung mit Sauerstoff und Medikamenten zu versorgen.
Die aktuelle Lage beschreibt Bischof Jeevan so:
„Die Situation in Indien, speziell in Andhra Pradesh, ist schwierig zu beschreiben, da die Menschen in großer Furcht leben, was den Verlauf der Corona-Pandemie anbelangt. In jedem Dorf starben mindestens fünf Menschen direkt an Corona und viele der Menschen waren schwer erkrankt. Immer noch sind die Genesenen sehr schwach und können ihrer Arbeit kaum nachgehen. Wir besuchen regelmäßig in den Dörfern viele Familien, die in Armut leben. Wir kümmern uns aber auch um die Familien, in denen teils beide Eltern gestorben sind und die Kinder zu Vollwaisen wurden. Dankbar nehmen wir zur Kenntnis, dass sich nun oft Großeltern oder Verwandte dieser Kinder annehmen!
Henning Siebel