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Das Friedenshortgelände aus der Luft, im Vordergrund das Kloster Stift
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Eine neue Tür öffnet sich 1946 als neue Zufluchtsstätte

Seit 75 Jahren in Heiligengrabe: Friedenshort feiert Jubiläum

Erstellt von Henning Siebel |

Für Bewohnerinnen und Bewohner, Mitarbeitende und Gäste gibt es vom 9. bis 12. September 2021 ein abwechslungsreiches Programm.

Heiligengrabe. Fest in der Region verankert und für viele Menschen nicht mehr wegzudenken: Seit 75 Jahren ist der Friedenshort mit seinen unterschiedlichen sozial-diakonischen Arbeitsfeldern in Heiligengrabe und Umgebung ansässig. Dieser Anlass soll vom 9. bis 12. September 2021 entsprechend gewürdigt werden. Die Stiftung Diakonissenhaus Friedenshort für den Bereich der Eingliederungs- und Altenhilfe sowie die Evangelische Jugendhilfe Friedenshort GmbH Heimat für Heimatlose mit ihren Hilfen für Kinder, Jugendliche und Eltern fungieren als gemeinsame Ausrichter. „Die Planungen haben eine lange Vorlaufzeit und wir waren zwischendurch nicht sicher, ob es Corona-bedingt stattfinden kann, aber nun freuen wir uns sehr auf diese Tage“, sagt Stephan Drüen, der die Einrichtung Heiligengrabe des Friedenshortes leitet. Ein umfassendes Hygienekonzept wurde erstellt, für sämtliche Programmpunkte ist eine Teilnahme nur mit vorheriger Anmeldung möglich. Alles findet auf dem Friedenshort-Gelände am Eva-von-Tiele-Winckler-Weg statt.

Der 9. Und 10. September stehen ganz im Zeichen der betreuten Menschen und Mitarbeitenden, beide Abende mit Andacht, Abendessen und Beisammensein sind intern. Am Samstag (11. September) beginnt um 15 Uhr für bereits geladene Gäste das Festprogramm im Zelt auf dem Friedenshort-Gelände. Für alle weiteren Programmpunkte sind alle Interessierten (mit Anmeldung) herzlich eingeladen. So beginnt um 16:30 Uhr das Hoffest mit Spiel- und Aktionsständen. Um 19:30 Uhr ist die Lobpreis-Band „Jesus First“ im Festzelt zu Gast. Die Berliner Band mit christlichen Pop-Songs ist vermutlich manchen noch aus einem Auftritt 2019 in Erinnerung. Die Jubiläumstage enden mit dem Festgottesdienst am Sonntag, 12. September, der um 10 Uhr im Festzelt beginnt. Während der Tage und noch einige Zeit darüber hinaus ist zudem eine Ausstellung zur Geschichte des Friedenshortes als Gesamtwerk und zum Standort Heiligengrabe im Besonderen zu sehen. Infos und Anmeldung zu einzelnen Programmpunkten unter 033962 68-122 und verwaltung.heiligengrabe@friedenshort.de.

Hintergrund: 1890 mit dem ersten Haus Friedenshort begann durch Eva von Tiele-Winckler die sozial-diakonische Arbeit des Friedenshortes in Miechowitz/Oberschlesien. Nach Gründung der Friedenshort-Schwesternschaft 1892 entstanden in den folgenden Jahrzehnten deutschlandweit Einrichtungen für Menschen mit unterschiedlichem Hilfebedarf, die von den Diakonissen geleitet wurden. Eine wechselvolle Geschichte von Flucht und Vertreibung führte dazu, dass nach 1945 zwei unterschiedliche Orte zu neuen Zufluchtsstätten wurden: 1946 Heiligengrabe und 1947 zunächst Bad Berleburg, später Freudenberg, in NRW. Das Kloster Stift nahm am 9. September 1946 in Heiligengrabe Diakonissen und die ihnen anvertrauten Menschen auf. Arbeitsfelder und Platzbedarf wuchsen, ab den 1970er Jahren entstanden in Nachbarschaft zum Kloster Stift weitere Gebäude. 1994 fusionieren Friedenshort-West und Friedenshort-Ost wieder zu einem Gesamtwerk. 1998 ziehen die Friedenshort-Diakonissen in die neu erbauten Häuser „Gottesgüte“ und „Gottesgabe“ um, die Nutzung des Kloster Stifts endet. Aufgrund der stetig kleiner und älter werdenden Schwesternschaft ziehen die in Heiligengrabe lebenden Diakonissen ab 2015 nach und nach ins Mutterhaus nach Freudenberg um, damit sie an einem gemeinsamen Ort ihre Gemeinschaft pflegen können. Die soziale Arbeit des Friedenshortes in der Region war bereits in den letzten Jahrzehnten weitgehend von Mitarbeitenden der Sozialpädagogik und verwandten Berufsfeldern übernommen worden.

Das Programm im Überblick

 

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