Gemeinsame Bibelarbeiten an den Schwesterntagen
Gemeinsame Bibelarbeiten an den Schwesterntagen

Schwesterntage ermöglichten Gemeinschaft

Erstellt von Sr. Christine Killies |

Vom 11. bis 13. März fanden in Freudenberg die Schwesterntage der Friedenshort-Diakonissen statt, nachdem lange Zeit auf gemeinsame Zusammenkünfte verzichtet werden musste.

Freudenberg. Über viele Wochen konnten wir unsere schwesternschaftlichen Zusammenkünfte nicht mehr wie sonst gewohnt wahrnehmen. Die Teilnahme an unseren gottesdienstlichen Veranstaltungen war in dieser Zeit ebenfalls nur über die Geräte der Hausanlage möglich. Unsere Schwesternschaft lebt jedoch von dem gemeinschaftlichen Miteinander und den sozialen und geistlichen Impulsen füreinander.

Doch im März war es endlich so weit! Nachdem alle notwendigen Maßnahmen vorbereitet worden waren, haben wir es im Kreis der Schwestern gewagt, wieder etwas gemeinsam, wenn auch auf notwendiger Distanz, zu unternehmen. Schwesterntage vom 11. bis 13. März wurden geplant. Grundlage dieser Tage waren Texte aus den Sprüchen Salomos, dem Markusevangelium und dem Römerbrief. Miteinander haben wir uns über die Begrifflichkeit von „Barrierefreiheit“ Gedanken gemacht. Was verbirgt sich eigentlich auch für uns dahinter? Sehr schnell weitete sich da unser bisheriges Verstehen, das wir aus unserer Erfahrung kannten: Gemeint waren nicht nur der ebenerdige Eingang in ein Haus oder die Bewegungsfreiheit in der Natur, gemeint waren auch Hindernisse, die uns innerlich, aber auch eine Gemeinschaft belasten. Wir brauchen darum einen Weg zur Freiheit, auf dem sie aufgelöst werden. Wie kann eine innerliche Blockade Barrierefreiheit erfahren?

Ein Wort aus den Sprüchen Salomos half uns auf dem Weg zum Verstehen: „Ein Geduldiger ist besser als ein Starker.“ Dieses Wort schien uns wie kein anderes in diese oft bedrängenden Zeiten zu passen. Unsere Geduld wurde oft strapaziert, besonders, wenn wir an die ganzen Corona-Maßnahmen und deren Umsetzung denken. Bisweilen wurden wir darüber einfach müde, fühlten uns überfordert von den Ereignissen um uns herum und in der Schwesternschaft und es fiel zunehmend schwerer, die immer neuen einschränkenden Regelungen anzunehmen. Aber: „Geduld ist nicht die Fähigkeit zu warten, sondern die Möglichkeit, beim Warten gut gelaunt zu bleiben." (Verfasser unbekannt) Darin haben wir uns miteinander eingeübt und schauen zuversichtlich trotz allem Abwarten nach vorn auf die Zeit, die uns keine solchen Einschränkungen mehr auferlegt. Solcher Blick nach vorne lohnt und macht gute Laune und neugierig auf Leben und Zukunft!

Neben diesen von äußeren Umständen geprägten Blockaden gibt es sicher ebenso viele in uns selbst und manchmal auch im Miteinander einer Schwesternschaft. Dagegen können wir etwas tun. Da gibt es Abhilfe. Ein Blockadelösungsmittel: einfach von uns wegdenken und neu auf die Liebe Gottes hin leben, ihr Platz machen und Raum auf unseren Wegen geben. Darin weitet sich unser Gesichtsfeld wieder und die Wahrnehmung der Liebe Gottes wird neu erwachen. Im Römerbrief gibt uns der Apostel Paulus den Rat: „Nehmt einander an, wie auch Christus euch angenommen hat zu Gottes Lob.“ Die Passions- und Osterzeit liegt hinter uns. Barrierefreiheit liegt in diesem Geschehen, weht in der Osterluft. Durch sein Sterben am Kreuz hat Jesus uns Gottes Liebe ins Leben gelegt. Er hat alles Trennende zwischen Gott und uns aufgehoben. Das Elend dieser Barriere beseitigt. Er ist zum Brückenbauer geworden und will uns die Fähigkeit schenken, selbst Brückenbauer zueinander zu werden. Er hilft uns, dass wir mit dem Blick der Liebe Gottes auf unseren Nächsten sehen und uns annehmen, so wie wir sind. Hindernisse, die unser Miteinander belasten, können sich darin auflösen. Jesus Christus will uns auf unserem Weg dorthin segnend begleiten. Dieses Vergewissern auf Gottes Liebe hin hat unsere Herzen miteinander berührt und froh gemacht.

An einem Nachmittag hat uns Pfr. Christian Wagener mit der neuen Basisbibel vertraut gemacht. Wir haben dazu Texte aus verschiedenen Ausgaben und Übersetzungen gelesen und in ihrer Intention betrachtet. Das war für uns ein interessantes biblisches Studium. Anhand einer Präsentation erzählte uns Götz-Tilman Hadem einiges aus dem Friedenshort und berichtete über die wirtschaftliche Lage im Werk. Im Anschluss erläuterte Frau Pfrn. Ute Riegas-Chaikowski das Gütesiegel „Familienfreundliches Unternehmen“, das wir im Friedenshort anstreben.

Gemeinsam haben wir mit einem Wochenschlussgottesdienst in unserer Kirche coronakonform das Heilige Abendmahl miteinander gefeiert. So gestärkt können wir nun mutig und möglichst barrierefrei weitergehen, an der Seite unseres Herrn und in der Schwesterngemeinschaft. Wir sind dankbar für diese gemeinsamen Tage.

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