Einrichtungsleiterin Claudia Warnke am Info-Stand der Einrichtung Tostedt
Einrichtungsleiterin Claudia Warnke am Info-Stand der Einrichtung Tostedt
Videodreh mit Kathrin Hampfe
Videodreh mit Kathrin Hampfe

Barcamp und Videopräsentationen

Erstellt von Julia-Bettina Eckhoff |

Ein Team aus der Einrichtung Tostedt beteiligte sich beim „Kleinen Jugendhilfetag“ im Landkreis Harburg.

Landkreis Harburg. Rund 180 Teilnehmende trafen sich im Herbst 2024 in Burg Seevetal zum so genannten „Kleinen Jugendhilfetag“ des Landkreises Harburg, darunter Mitarbeitende aller Jugendhilfeträger sowie aus dem Jugendamt. Der Tag bot anregende Begegnungen und Diskussionen. Im Vorfeld stellten sich allerdings ein paar Fragen, da der Jugendhilfetag in Form von „Sessions“ und in „Barcamps“ ablaufen sollte.

Unser Vorbereitungsteam aus der Einrichtung Tostedt der Evangelischen Jugendhilfe Friedenshort legte Wert auf aktuelle und interessante Themen für die Präsentationen. In einem kreativen Prozess entwickelten wir vielversprechende Ideen. Mit der Vorstellung des Friedenshorts durch Interviews mit Kathrin Hampfe und Torben Akelbein, die in zwei Videos mündeten, erzielten wir eine positive Resonanz! Die Videos „Arbeiten im Friedenshort? – Nur da!“ und „Immer nur Frieden im Friedenshort? – Hat mir der Friedenshort in Krisenzeiten zur Seite gestanden?“ überzeugten vor allem durch die Authentizität der Interviewten. Für die Sessions wählten wir Themen, die den Puls der Zeit im Landkreis Harburg trafen: die Bedeutung geschlechterspezifischer Wohngruppen, traumasensibles Arbeiten und die Zusammenarbeit der Jugendhilfeträger mit dem Jugendamt. Alle Vorschläge fanden großen Anklang, wie sich herausstellen sollte!

Nach der Eröffnung durch Jugendamtsleiterin Katrin Richter-Fuß, die zuvor noch einen Geburtstagsstrauß überreicht bekam, warteten die Teilnehmenden gespannt auf die Erklärung zu den Barcamps. Diese Form einer Großgruppenmoderation, in Deutschland auch „Unkonferenz“ genannt, hebt die Unterscheidung von Publikum und Vortragenden auf. Alle Teilnehmenden können Themen einbringen, über die per Handzeichen abgestimmt wird. Die Organisatoren stellen Zeiträume und Räume bereit, in denen sich Interessierte zu den Themen in so genannten Sessions austauschen können. Niemand muss die gesamte Dauer in einer Session bleiben. Eine freiwillige Person hält die Ergebnisse fest, die online einsehbar sind. Für Schmunzeln sorgte die Tatsache, dass sich alle duzen im Barcamp – und vermutlich danach doch wieder ins „Sie“ übergehen werden, zum Beispiel gegenüber der Jugendamtsleitung. Alles war sehr modern organisiert, etwa das digitale Protokollieren. Die Kommunikation in den Sessions erfolgte jedoch analog über Pinnwände im Foyer und Saal. 

Zu den vielfältigen Themen gehörten: Informationen des Jugendamtes über Kostenheranziehung und den Weg zur Hilfeanfrage. Diskutiert wurde auch über digitalen Kinderschutz, die Legalisierung von Cannabis und Soziale Gruppenarbeit an Schulen. Nach zwei Einheiten am Vormittag nutzten die Teilnehmenden die Mittagspause nicht nur zur Stärkung, sondern auch zum informellen Austausch. Nach der dritten Einheit wurden Meinungen der Besucher eingefangen, bevor Frau Richter-Fuß die Veranstaltung schloss und einen weiteren Jugendhilfetag in Aussicht stellte.

Trotz anfänglicher Skepsis gegenüber der Barcamp-Methode blicken wir nun mit Vorfreude auf den nächsten Jugendhilfetag. Wir sind gespannt, ob es ein „großer“ Jugendhilfetag wird – und ob wir den Unterschied zum „Kleinen“ bemerken ...

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