Ihr sollt ein Segen sein - Kreuze-Ausstellung im Friedenshort eröffnet

Erstellt von Henning Siebel - 13.4.2004 |

Freudenberg. Zu einem Kreuzgang im doppelten Wortsinn ist seit Ostersonntag der Übergang zwischen Kapelle und Mutterhaus des Friedenshortes geworden. Der lichtdurchflutete Glasgang mit seiner architektonischen Kreuzform beherbergt nun rund 25 mit Acrylfarben bemalte Holzkreuze, die - wie berichtet - beim ökumenischen Kirchentag in Berlin im vergangenen Jahr entstanden sind. Pfr. Leonhard Gronbach, Leitender Theologe der Stiftung Diakonissenhaus Friedenshort, eröffnete die Ausstellung im Anschluss an den Ostersonntag-Gottesdienst. Pfr. Gronbach erinnerte dabei noch einmal an die Entstehung der Kreuze, als in Berlin Kirchentagsbesucher und Menschen mit Behinderungen aus den Friedenshort-Einrichtungen miteinander künstlerisch aktiv wurden – und dies vollkommen ohne Berührungsängste. „Im verkörperten horizontalen und vertikalen Beziehungsgeflecht des Kreuzes haben viele Menschen ans Kreuz gemalt, was sie bewegt oder auch ängstigt“, so Pfr. Gronbach. Zugleich sei diese Kunstaktion für viele Beteiligte aber auch zu einer vom Kreuz her gesegneten Erfahrung geworden: „Ich lade Sie ein, mit diesen Kreuzen in einen Dialog zu treten“. Dieser Aufforderung kamen die Gottesdienstbesucher gerne nach, zuvor sorgte jedoch noch Multi-Instrumentalist Andreas Schuss mit Saxophon und Panflöte für musikalische Farbtupfer. Ihre große Unterschiedlichkeit macht zugleich den Reiz der gezeigten Exponate aus: Von abstrakt bis gegenständlich, die Farbpalette in ihrer ganzen Breite ausnutzend oder in ein oder zwei Tönen verharrend – die Ausdrucksformen sind vielfältig. Da gibt es die angedeuteten Engelsflügel, aber auch ein „beflügeltes“ Herz. Da ist ein Mensch, der einen Leidenden liebevoll trägt, das hell gleißende Licht, das sich den Weg aus der Finsternis bahnt oder – ganz anders wiederum – die Versatzstücke eines Großstadtpanoramas, vielleicht als ein Zeichen für Vereinsamung oder Ziellosigkeit unserer Zeit, Geborgenheit suchend im Zeichen des Kreuzes. Oft waren auch mehrere Künstler an einem Kreuz aktiv. Manchmal sogar nur mit einem Pinselstrich, wie bei den sehr bunten „mobilen Kreuzen“, die bei ihrer „Wanderschaft“ über das Kirchentagsgelände gewissermaßen „im Vorbeigehen“ gestaltet wurden. Zu sehen sind die Exponate bis einschließlich Pfingstsonntag, und zwar jeweils im Anschluss an den 10-Uhr-Gottesdienst. Darüber hinaus ist die Ausstellung samstags von 17.30 Uhr bis 19 Uhr und mittwochs von 14 bis 17 Uhr geöffnet.

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