Erziehungshilfen im Sozialraum auf dem Prüfstand: KiJuFaZ hat Modellphase erfolgreich beendet

Erstellt von Henning Siebel - 26.3.2004 |

Siegen. Ein erfolgreiches Projekt, das sich darüber hinaus stetig weiter entwickelt – dies war jüngst unter anderem das Fazit für die bisherige Arbeit des Kinder- Jugend- und Familienhilfezentrums (KiJuFaZ) auf dem Fischbachberg bei der gemeinsamen Fachtagung mit dem Ev. Fachverband für Erziehungshilfen Westfalen-Lippe (Eckart). „Erziehungshilfen im Sozialraum“ war das Thema für die 130 Teilnehmer – konkretisiert an drei sozialraumorientiert arbeitenden Einrichtungen – neben dem KiJuFaZ noch die Jugendhilfestation Waltrop (Ruhrgebiet) sowie die ambulante Erziehungshilfe Bockum-Hövel. Diese stellten sich nicht nur anschaulich vor, sondern waren in den letzten Monaten auch auf dem Prüfstand: eine vom Eckart-Fachverband in Auftrag gegebene wissenschaftliche Studie sollte Methoden, Ziele und Ergebnisse dieses Jugendhilfe-Ansatzes untersuchen und bewerten – einen Zwischenstand gab es beim Fachtag. Wüst: "Bisherige Entwicklung war sehr erfolgreich Die Modellphase des KiJuFaZ (Träger: Ev. Jugendhilfe Friedenshort, Sozialdienst kath. Frauen, Diakonisches Werk, Stadt Siegen) ist zum 31.12.2003 ausgelaufen. „Die bisherige Entwicklung war sehr erfolgreich, seit diesem Jahr sind wir zur Regeleinrichtung geworden“, freute sich Reinhard Wüst, Regionalleiter für die Region West der Ev. Jugendhilfe Friedenshort GmbH und zugleich Vorsitzender des Eckart-Fachverbands.KiJuFaZ-Leiter André Schmidt begrüßte die Teilnehmer und hob die gute Entwicklung des Projekts hervor - Bild: Siebel] Es sei gelungen, viele bedarfsorientierte Hilfen anzubieten, betonte KiJuFaZ-Leiter Andre Schmidt, gleichwohl sei der Auftrag keineswegs zu Ende: „Wir bleiben ein sich entwickelndes Projekt und können unsere Sozialraumtätigkeiten auch noch ausbauen“. Schmidt dankte vor allen den engagierten Mitarbeitern der beteiligten Träger, die das Modell zum Erfolg geführt hätten. Daneben gebe es einen guten Kontakt zu den sozialen Einrichtungen vor Ort, was sich nicht zuletzt auch darin zeige, das die Räumlichkeiten des ev. Gemeindezentrums Emmaus für diese Tagung hätten genutzt werden können. „Wir sind Stolz auf die positive Rolle, die das KiJuFaZ für die Stadt Siegen spielt, unterstrich Siegens Sozialdezernent Steffen Mues in seinem Grußwort. Mit den passgenauen Hilfen sei es möglich, mehr Menschen auf kurzen Wegen zu erreichen: „Von diesem eingeschlagenen Weg sind wir überzeugt.“ Klaus Wessiepe vom Institut für Qualitätsentwicklung (Aprath) stellte das Zwischenfazit der Evaluations-Studie vor. So würden mit Blick auf die Angebotsformen bei allen drei Einrichtungen die Hilfen für Betroffene deutlich gegenüber der Zusammenarbeit mit anderen institutionellen Fachkräften und sozialen Angeboten anderer Träger überwiegen. Dabei deckten diese unmittelbaren Hilfen ein ungemein breites Spektrum ab – von präventiv bis Problem orientiert. Eine besondere Rolle spielten die persönlichen Beziehungen bei den Hilfesuchenden. Seien diese intakt, so begünstige dies positive – und kürzere – Hilfeverläufe. Die Fachvorträge komplettierten Josef Koch, Geschäftsführer der IGFH und Uwe Säuberlich von der Jugendhilfe Bremerhaven, die eine wachsende Bedeutung sozialraumorientierter Arbeit aus bundesweiter Perspektive prognostizierten und mögliche Weiterentwicklungen aufzeigten. Koch hob zudem die Notwendigkeit hervor, ehrenamtliche Mitarbeiter in den verschiedenen Einrichtungen im Sozialraum besser zu qualifizieren.

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