Berlin. Leben – so normal wie möglich. Das ist der Wunsch von 16 jungen Erwachsenen mit einer geistigen Behinderung aus dem Wohnprojekt Weißensee der Tiele-Winckler-Haus GmbH. Und dieses Leben braucht Mobilität: für gemeinsame Ausflüge, das Einkaufen, den Schwimmbadbesuch und vieles mehr. So war die Freude bei den jungen Leuten groß, dass seit Neuestem ein behindertengerechter Kleinbus zur Verfügung steht, der all dies ermöglicht. Die Anschaffung konnte dank einer erfolgreichen Spendenaktion realisiert werden. So hielt jüngst auch das trübe Januar-Wetter die „WG-ler“ nicht davon ab, das neue Gefährt – zusammen mit TWH-Mitarbeitenden und einigen Eltern - bei der Einweihung genauestens zu erkunden: Wie funktioniert das Sitze-Zurückklappen, wie können wir die Hebebühne bewegen, wo sind die Gurte und die Befestigungshalterungen für den Rollstuhl? Alles musste inspiziert, installiert und ausprobiert werden. Und endlich! Gabor konnte zum ersten Mal mit seinem Rollstuhl in den Bus geschoben werden. Er traute der Sache noch nicht ganz. Aber als er mit dem Rollstuhl festgegurtet im Wagen saß, lächelte er doch erwartungsvoll. Seine Eltern beobachteten die Szene und freuten sich. Gabor meinte: „Jetzt kann ich durch Berlin überall hin fahren.“ „Und am liebsten durch die ganze Welt“, ergänzte der Vater den heimlichen Wunsch seines Sohnes. Berit freute sich auch über den Bus, mit dem sie nun im Rollstuhl mit zum Einkaufen und zum Diskobesuch gefahren werden kann. Denn Musik mag sie besonders gern. Andreas war noch skeptisch, ob dieser Bus nun wirklich sein zukünftiges Auto sein soll. Und zudem wurde nicht gleich ein Ausflug gemacht, weil es in Strömen regnete und die Berliner Straßen glatt waren. Muamar und Stephan blieben deshalb lieber im Warmen in der Wohnung und schauten dem aufgeregten Rein- und Rausgehen der anderen genüsslich zu. Statt des ersten Ausfluges wurde die Ankunft des Busses dann im Trockenen mit Saft und Schnittchen gefeiert.