Sr. Dorothea Buschbeck ist neue stellvertretende Oberin - Sr. Renate Stein in den Ruhestand verabschiedet

Erstellt von Henning Siebel - 16.9.2003 |

Freudenberg. Schwester Dorothea Buschbeck ist am Sonntag 14.9.) im Rahmen eines Gottesdienstes in der Friedenshortkapelle das Amt der stellvertretenden Oberin der Stiftung Diakonissenhaus Friedenshort übertragen worden, zudem übernimmt sie die Schwesternschaftliche Hausleitung. Sie folgt damit Schwester Renate Stein, die 17 Jahre lang in dieser Funktion tätig war und nun in den „aktiven Ruhestand“ wechselt. Sr. Dorothea stammt aus Hartenstein (Erzgebirge) und gehört seit 1976 der Friedenshort-Schwesternschaft an. Die 50-Jährige war bislang in der Einrichtung des Friedenshortes in Heiligengrabe in der Alten- und Krankenpflege sowie in der Behindertenarbeit tätig. Seit 1995 leitete sie die „Mohnblumen“, eine Wohngruppe geistig behinderter junger Erwachsener. Der Wochenspruch verdeutlichte das diakonische Leitwort Jesu „Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan.“ – Mit dem Wochenspruch aus Matth. 25,40 verband Pfr. Leonhard Gronbach, Leitender Theologe der Stiftung Diakonissenhaus Friedenshort, zugleich den Dank an Sr. Renate für ihren langjährigen Dienst, als auch den Zuspruch für Sr. Dorothea für ihr neues Amt: „Das diakonische Jesu-Wort verdeutlicht den Auftrag des Friedenshortes in besonderer Weise: die Glaubensbewährung in der Zuwendung hin zum Nächsten.“ Zusammen mit Oberin Sr. Christine Killies und dem Kuratoriumsvorsitzenden Superintendent i.R. Ernst Achenbach, gab er Sr. Dorothea Segens-Worte mit auf den Weg in die neue Aufgabe. Unter dem Blickwinkel der im Gleichnis vom „barmherzigen Samariter“ zu entdeckenden, unterschiedlichen Wege hatte Pastor Achenbach seine Predigt gestellt: Das Überwinden und Herstellen von Entfernungen, das Distanzieren und Akzeptieren im Handeln der beschriebenen Personen führte ihn zu der Frage, um welche Menschen wir heute gern einen Bogen machen: „Wo schaffe ich Distanz, wenn ich Akzeptanz suchen müsste?“ Für die neuen Wege, die beide Schwestern nun zu beschreiten hätten, verband Achenbach den Wunsch, „auch weiterhin bei anderen zu sehen, was Not tut“. Festlicher Nachmittag mit Liedern und Grußworten Mit Sprechmotetten und Liedern zum Thema „In Gottes Hand“ eröffnete der Schwesternchor aus Freudenberger und Heiligengraber Schwestern den festlichen Nachmittag mit geladenen Gästen und Mitarbeitern. Nach einem reichhaltigen Kaffeetrinken war Zeit für die Grußworte. Für das Kuratorium dankte Pastor Achenbach noch einmal Sr. Renate Stein: „Sie waren nie „ruhender Pol“, sondern haben keineswegs geruht und uns oft auch mit kritischen Worten weitergeholfen.“ Oberin Sr. Christine Killies hob die gute Zusammenarbeit mit Sr. Renate hervor und dankte „für alles Mittragen und Mithelfen“. Zugleich sicherte sie Sr. Dorothea die Unterstützung für den neuen Dienst zu. „Deine Sprache war nicht laut, aber stets durchdacht“, betonte Sr. Gisela Gericke für den Schwesternrat und bedauerte, dass die Erfahrung von Sr. Renate nun fehlen werde. Ihren Zuspruch für Sr. Dorothea verband sie mit dem bekannten Zitat aus „Der kleine Prinz“ von Saint-Exupéry: „Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche ist für das Auge unsichtbar“. Sie wünschte Sr. Dorothea Buschbeck die Gabe, „mit dem Herzen gut zu sehen“. Vor 50 Jahren haben sich Sr. Anneliese Daub, frühere langjährige Oberin des Friedenshortes, und Sr. Renate kennen gelernt. „Wir haben viel Frohes, aber auch manches Schwierige zusammen erlebt“, so Sr. Anneliese. Gemeinsam habe man sich „ertragen und getragen“, dabei sei die besondere Gradlinigkeit von Sr. Renate schon einmal Auslöser kleiner Meinungsverschiedenheiten gewesen: „Deine Devise war: So haben wir es aufgeschrieben, so hat es zu geschehen.“ Sr. Renates Fülle an guten Ideen hätten die Zusammenarbeit aber besonders wertvoll gemacht. Am Ende des langen Festtages nutzten Sr. Renate und Sr. Dorothea die Gelegenheit, für alle guten Worte und Wünsche sowie die Geschenke zu danken. „Ein Abschied fällt gar nicht so leicht, wenn man ja eigentlich da bleibt“, so Sr. Renate. Sie habe in ihrem Dienst viel Schönes und Gelungenes, aber auch Verfehltes erlebt, der beständige Blick auf Gott habe ihr immer die nötige Kraft geschenkt. Sr. Renates besonderer Dank galt den Mitarbeiterinnen in der Hauswirtschaft, auf die stets verlass gewesen sei. Sr. Dorothea betonte, dass sie – nach einer ersten Andeutung im Jahr 2001 – die Frage der möglichen Übernahme dieses Amtes oft in ihrem Herzen bewegt habe. In der Zwiesprache mit Gott, den richtigen Weg zu finden, habe sie Klarheit gewonnen. Sie dankte besonders den Schwestern in Heiligengrabe für die gemeinsame Zeit und die Unterstützung im Gebet für den neuen Dienst.

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