„Gemeinsam statt einsam“ – Modellprojekt am „Osdorfer Born“ gestartet

Erstellt von Gudrun Langer und Henning Siebel |

„Gemeinsam statt einsam“ – diese Kurzformel war nicht nur treffendes Motto für die Eröffnungsfeier mit „Tag der offenen Tür“ am 9. Mai 2003 im Hamburger Stadtteil Osdorfer Born, sondern kennzeichnet auch die neuen Wege, die jetzt die Ev. Jugendhilfe Friedenshort in diesem sozialen Brennpunkt beschreitet: Denn die Tagesgruppe Lurup/Osdorf hat hier im „Haus der Jugend“ (Kroonhorst 117) mehr als nur einen neuen Standort gefunden. Die enge Zusammenarbeit (Stichwort Sozialraumorientierung) mit dieser kommunalen Einrichtung soll bald – so ist es bereits politischer Wille – in die Übernahme der Trägerschaft münden. Eine solche Vernetzung in diesem Sozialraum wäre in der Tat modellhaft, lediglich die notwendigen Verträge sind noch unter Dach und Fach zu bringen. Grund zu feiern gab es aber auch deshalb, weil mit dem Beginn gezielter Maßnahmen zur Stadtteilentwicklung durch die Firma Convent zukünftig erhebliche Verbesserungen des Wohnumfelds zu erwarten sind. Und schließlich war der 9. Mai auch das Startsignal, um insgesamt Verbesserungen für den so genannten „Kroonhorst“ einzuleiten, zu dem als Standort – neben dem Haus der Jugend mit der Tagesgruppe – auch noch eine Kindertagesstätte und das Außengelände eines Übergangswohnheimes gehören. Beim Auftakt vor den rund 100 Gästen wünschte Pfr. Leonhard Gronbach, Vorsitzender Geschäftsführer der Ev. Jugendhilfe Friedenshort GmbH, zum Start viel Erfolg und hoffte zudem, dass allen Beteiligten der „Engel der Begeisterung“ zur Seite stehen möge. Da Hamburgs Sozialsenatorin, Frau Schnieber-Jastram, kurzfristig absagen musste, übernahm Herr Dr. Wiedermann, Leiter des Landesjugendamts, den Part des Grußworts für die Landespolitik. Wiedermann betonte, dass die Förderung von Familien ein akutes politisches Anliegen sei: „Daher ist das Projekt nur zu begrüßen und hat unsere Unterstützung.“ Hartmut Sauer, Vorstandsmitglied des Diakonischen Werks Hamburg, fand auch kritische Worte in Richtung Politik: „Die geplanten Sparmaßnahmen werden zu Qualitätseinbußen führen, deren Ausmaß ein sorgfältiges Augenmerk braucht.“ Und Hartmut Hoins, Leiter des Jugendamts Altona, merkte an, dass sich der „Osdorfer Born“ häufig als vergessener Stadtteil vorkomme und bereits erheblich von Sparmaßnahmen betroffen sei. Hoins hoffte zudem, dass die Einrichtungen vor Ort auch weiterhin ihre Zusammenarbeit mit existierenden Projekten wie der Mädchenarbeit oder dem Projekt Gewaltprävention pflegen werden. Viel Applaus ernteten die Kinder und Jugendlichen aus der Tagesgruppe, die für einige kurzweilige Farbtupfer bei der Eröffnungsveranstaltung sorgten, die im übrigen von Ronald Mann (Regionalleiter Nord) moderiert wurde. Mit Handpuppen führten sie gekonnt einen der bekannten Sesamstraßen-Schlager vor, außerdem hatten sie das Friedenshort-Lied eingeübt, das der Organist der örtlichen Kirchengemeinde begleitete. Bevor sich alle am Büfett stärken durften, übernahmen Hartmut Sauer und Hartmut Hoins den offiziellen Part und zerschnitten die große Schleife vor dem Eingang – Kroonhorst 117 war eröffnet. Der Born gewinnt“ – Spiel und Spaß am Nachmittag „Der Born gewinnt“ – unter diesem Slogan hatte sich die Verantwortlichen allerlei Kurzweiliges für die Kinder und Jugendlichen sowie ihre Familien einfallen lassen. Am Aufregendsten war für viele das Soccer-Turnier, voller Einsatz und einiges Geschick war aber auch bei der Rallye, der Schokokuss-Wurfmaschine und dem Nageleinklopfen gefragt. Großen Spaß hatten die Kinder auch am Schminkstand und noch etlichen anderen Angeboten. Die Kleinsten tobten sich auf der Hüpfburg aus, währenddessen die Eltern sich mit Leckereien vom Grill versorgen konnten. Große Plakatwände luden zudem dazu ein, sich Gedanken um die Zukunft zu machen und Ideen zur Verbesserung des Wohnumfelds einzubringen, die in die weiteren Planungen einfließen sollen. „Insgesamt war es ein aufregender und spannender Tag für uns“, zog Gudrun Langer, Praxisanleiterin für die Einrichtung Hamburg der Ev. Jugendhilfe Friedenshort, ein erstes Resümee. Den rundum gelungenen Tag verdanke man allen Beteiligten, die gemeinsam mit dem Friedenshort ihre Neuerungen gefeiert hätten: „Wir wünschen uns, dass sich diese Zusammenarbeit auch im Alltag fortsetzt.“

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