„Ich lobe Dich von ganzer Seele“ – Schwesternkonvent in Freudenberg

Erstellt von Oberin Sr. Christine Killies und Henning Siebel |

„Ich lobe Dich von ganzer Seele“ – dies war das Hauptthema vom 24.2. bis 2.3. beim diesjährigen Frühjahrskonvent der Friedenshortschwestern aus Heiligengrabe und Freudenberg, an dem diesmal 29 Schwestern teilnahmen. Traditionell ist der Konvent im Frühjahr als Bibelwoche angelegt. Dabei stand das Lob Gottes auf vielfältige Weise im Vordergrund: So ging es in den von Pastor Christian Wagener (zugleich seine „Konvent-Premiere“) gehaltenen Bibelarbeiten um biblische Loblieder. Die morgendlichen, von Schwestern gehaltenen Andachten, griffen Verse aus dem 119. Psalm auf. Unter dem Motto „Alte und neue Loblieder (wieder-)entdecken“ begab sich Sr. Christa Franke mit den Teilnehmerinnen jeweils vor dem Mittagessen auf eine musikalische Reise durch das Repertoire verschiedenster Loblieder. Sr. Margarete Sommer zeichnete ein Lebensbild des Liederdichters Matthias Jorissen nach. Seine Entwicklung vom Psalmbeter zum Psalmdichter stellte sie unter die Überschrift „Verlass mich nimmermehr“.„Leben und alt werden in einer Schwesterngemeinschaft“ – mit einem Impulsreferat leitete Sr. Gisela Gericke den nachmittäglichen Gesprächskreis zu schwesternschaftlichen Themen am Dienstag ein. Eigene Erwartungen, Erwartungen an die Gemeinschaft, Fragen nach Einsamkeit oder auch drückender Lasten sowie die Gestaltung der geschenkten Zeit gehörten unter anderem zu den Diskussionsaspekten. „Das waren sehr fruchtbare Gespräche in einer zwanglosen Atmosphäre“, beschreibt Oberin Sr. Christine Killies den Gedankenaustausch, der am Mittwochabend noch einmal eine Fortsetzung fand. Um eher wirtschaftliche Aspekte ging es an den anderen Nachmittagen. Matthias Türpitz als kfm. Leiter referierte über „Schwesternschaft und Werk“ aus kaufmännischer Sicht, unterstrich aber gleichzeitig, wie wichtig es ist, – bei allem wirtschaftlichen Handeln – das Vertrauen in Gottes Hilfszusagen nicht zu verlieren. Eine Tatsache, die auch schon Mutter Eva sehr wichtig war, wie ein Zitat von ihr verdeutlicht: „Lassen Sie unser Werk einen lebendigen Beweis sein dafür, dass das Vertrauen auf Gottes Verheißungen sicherer ist als der Besitz von Kapital und Zinsen.“ Über die seit Januar vom Gesetzgeber neu eingeführte bedarfsorientierte Grundsicherung, die als eigenständige soziale Leistung greift, wenn keine ausreichenden Rentenansprüche bestehen, referierte Hans-Jürgen Hildebrandt (Personalabteilung). Als Gast ging Thomas Schneider, Geschäftsstellenleiter der Barmer Ersatzkasse in Freudenberg, auf die Zuzahlungen in der gesetzlichen Krankenversicherung ein.Donnerstags hieß es früh aufstehen. Ein Busausflug stand auf dem Programm. Das Ziel war Paderborn. Neben der sehr beeindruckenden Ausstellung mit Skulpturen von Ernst Barlach im Schloss Neuhaus, besichtigten die Schwestern auch den Paderborner Dom. „Abends waren wir tüchtig müde, aber es war ein wunderschöner Tag“, so Sr. Christine rückblickend. Auf kreative Art und Weise beschäftigten sich die Schwestern am Freitag beim „Abend der Begegnung“ mit dem Friedenshortstern. Mit bunten Papierknöllchen musste das Logo auf einer Papp-Unterlage nachgebildet werden – eine richtige Herausforderung! Das gelang jeder der drei Gruppen auf ganz besondere Weise. Während einmal die Linien á la Hundertwasser nicht immer so ganz exakt eingehalten wurden, hielt sich eine andere Gruppe streng ans Original. „Und einmal ist der Stern richtig gemütlich und mollig geworden“, findet Sr. Christine. Kreativität ganz anderer Art war aber auch gefragt, als anhand eines persönlichen Fragebogens, der jeweils anonym ausgefüllt worden war, die „dahinter steckende“ Schwester erraten werden sollte. Den feierlichen Abschluss eines Schwesternkonvents bildet traditionell der Abendmahlsgottesdienst am Samstagabend. Schon morgens wurde der musikalische Rahmen besprochen und geprobt. „Singet und spielet dem Herrn in euren Herzen“ hieß es unter der Anleitung von Sr. Christa Franke. „Der Gottesdienst war ein wirklicher Höhepunkt unserer gemeinsamen Woche“, fasst Sr. Christine das Empfinden aller zusammen. Eine Woche, in der viel Vorbereitung steckte und die von Sr. Renate, Sr. Gisela, Sr. Christine und Pastor Christian Wagener gemeinsam geleistet worden war. Von einander Abschiednehmen hieß es – nach sonntäglichem Gottesdienst und Mittagessen – am Sonntagnachmittag. „Es hat uns allen sehr gut getan“, so das Fazit von Sr. Christine zur gemeinsam verlebten Woche. Gemeinschaft zu erfahren – trotz der nun einmal vorhandenen geographischen Distanz. Dieses Ziel hat der Konvent sicher erreicht.

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