Christian Wagener als neuer Pastor im Friedenshort eingeführt

Erstellt von H.Siebel |

Freudenberg. In einem feierlichen Gottesdienst in der Friedenshortkapelle wurde Pastor Christian Wagener am 15. September in den theologischen und pädagogischen Dienst für das Friedenshortwerk eingesetzt. Damit ist diese Stelle nach einer mehr als einjährigen Vakanz wieder besetzt „Ich kann nun wieder getrost einiges in Ihre Hände abgeben“, freute sich Pfarrer Leonhard Gronbach, Leitender Theologe des Friedenshortes, der auch die Dienstverpflichtung des neuen Pastors vornahm. Der 37-Jährige wird zukünftig neben seinen Aufgaben als Seelsorger vor allem für die Mitarbeiterfortbildung zuständig sein. Pfarrer Leonhard Gronbach, Oberin Schwester Christine Killies und Superintendent i. R. Ernst Achenbach (Kuratoriumsvorsitzender der Stiftung Diakonissenhaus Friedenshort) gaben ihm für seinen Dienst Segensworte mit auf den Weg. „Zeiten des Anfangs sind immer auch Zeiten der Erinnerung“, betonte Christian Wagener bei seiner Vorstellung. Da man zunächst nur eine ungefähre Ahnung mit Blick auf die Zukunft habe, schöpfe man Hoffnung und Zuversicht aus den vielfältigen Wegen, die man mit Gottes Hilfe bislang beschritten habe. Seine Predigt bezog er auf einen Text aus Hebräer 10, in dem es um Antworten auf die Ungeduld geht, mit der die damaligen Christen auf die Wiederkunft Jesu warteten. Auch heute gebe es viele „Wartesäle“, so Wagener. Mit Ungeduld warteten Menschen auf Erlösung – vor allem nach Ereignissen wie dem Terroranschlag am 11. September oder dem Erfurter Amoklauf. Oft wichen aber diese Ängste vor Bedrohungen der Resignation, lähmten den eigenen Glauben und führten zu Tatenlosigkeit. Wagener: „Wir sollten es uns im Wartesaal der Geschichte nicht zu wohnlich einrichten“. Die Zeit des Wartens sei keine sinnlose Zeit, vielmehr gelte es, sie mit einem Leben nach Gottes Gebot zu füllen. Liebe und Vergebungsbereitschaft zu zeigen, Andersdenkenden nicht die kalte Schulter zu bieten – gerade im Kleinen sei Veränderung möglich. Christian Wagener hat Theologie in Tübingen, Kiel und Münster studiert. Nach seinem Vikariat war sein Ziel eigentlich eine eigene Pfarrstelle. Dies ließ sich jedoch aufgrund der finanziellen Probleme sowie der Personalpolitik der württembergischen Landeskirche nicht realisieren. Der Freiburger entschloss sich daher 1999 eine Stelle als Religionslehrer im thüringischen Greiz anzutreten. Dies war keine leichte Aufgabe, ging es doch um die Vermittlung elementarster Grundlagen.: „Ich hatte das Gefühl, ich fange immer wieder von vorne an“, so seine Stimmung zu Beginn eines neuen Schuljahrs. Um wieder zurück in den Verkündigungsdienst wechseln zu können, mit den Menschen am biblischen Wort zu arbeiten und eine neue Herausforderung in der Mitarbeiterfortbildung anzunehmen, entschloss sich Christian Wagener zur Bewerbung beim Friedenshort. Seit August lebt er mit seiner Frau Emese Sandor, einer ungarischen Pastorin, in Freudenberg.

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