Reger Austausch bei der Inhouse-Schulung "Ich schaff’s"
Reger Austausch bei der Inhouse-Schulung "Ich schaff’s"
Was würde dein Hund sagen? © Symbolfoto: SCI/Adobe Stock
Was würde dein Hund sagen? © Symbolfoto: SCI/Adobe Stock

Ich schaff’s! – Probleme lassen sich lösen, wenn man Fähigkeiten erlernt

Erstellt von Rita Steinbacher |

Inhouse-Schulung nahm ein Lern- und Arbeitsprogramm des finnischen Psychiaters Ben Furman in den Fokus.

Öhringen. Mit einem Augenzwinkern könnte man meinen, dass »wir im Süden« uns mit »dem Schaffen« schon gut auskennen, doch es gab viel Neues zu lernen auf einer interessanten dreitägigen Fortbildung. Mitarbeitende aus den Arbeitsbereichen Schulsozialarbeit, Schulbegleitung, Tagesgruppen, Flexible Hilfen, Wohngruppen und Heilpädagogik nahmen daran teil.
Ich schaff’s! ist ein lösungsfokussiertes Lern- und Arbeitsprogramm des finnischen Psychiaters Ben Furman. Ziel ist es, Menschen zu motivieren, ihre Fähigkeiten einzusetzen, um Lösungen für Probleme zu finden. Die ­Konzepte richten sich an Kinder und Jugendliche und können in der Einzeltherapie, in der ­Gruppe, in der Schule, in den ­Familien und im Eltern-­Coaching angewandt werden. Mit Mut und ­Vertrauen ­Ziele erreichen, mit Spaß schwierige Aufgaben bewältigen und mit anderen kooperieren, um gut zu lernen – das sind die besten ­Voraussetzungen, um kleine Aufgaben und schwierige Lebensthemen zu bearbeiten.
Jeder Mensch hat vielfältige Fähigkeiten, das machte die Referentin zum Einstieg in das Thema deutlich. Sich selbst und andere zu loben ist ungewöhnlich, denn oft ist der Blick auf das gerichtet, was schlecht läuft. Wie wäre es, im Team davon zu berichten, was in den vergangenen Tagen erfolgreich war? Was ist dir heute gelungen und warum? So könnten wir mit Kindern und Jugendlichen ins Gespräch kommen. Die folgenden Fragen und Schritte geben dabei eine Orientierung:

Welche Fähigkeit möchtest du lernen? Was ist dabei der Nutzen für dich und andere? Was lässt dich zuversichtlich sein, dass du dein Ziel erreichst? Man kann alles üben, wie zum Beispiel mit Messer und Gabel zu essen, den Schulranzen in Ordnung zu halten, freundliche Antworten zu geben oder die Gruppe als Wohlfühl­oase zu gestalten, wo niemand Angst haben muss. Familie, Freunde, Mitschülerinnen und Mitschüler, pädagogische Bezugspersonen oder auch imaginäre Helfer werden ausgesucht, um zu ermutigen und Hilfe zu leisten, wenn es nötig ist. Was würde dein Hund sagen, wenn er dir helfen möchte? Vielleicht würde er sagen, dass es Spaß macht draußen zu sein oder geduldig zuzuhören. Jugendliche nehmen sich eher Vorbilder aus Filmen oder aus der Computerspielwelt und können Kraft aus den tollen Eigenschaften der Helden schöpfen. Wie möchtest du diese Fähigkeit nennen? Das Kind oder der Jugendliche wählt einen Namen und dazu passend einen Gegenstand, ein Bild oder ein Symbol, das ihn an allen Lernorten an das Projekt und die vorhandenen Stärken erinnert. In einem Übungsplan werden die kleinen Erfolgsschritte festgehalten. Wenn alles erledigt ist, geht es ans Feiern. Eine Urkunde wird erstellt oder alle Beteiligten treffen sich, um sich gemeinsam über den Erfolg zu freuen.

Ich schaff’s! ist ein praxisorientierter Leitfaden, der die bekannten Inhalte der pädagogischen Arbeit in einem zielgerichteten Ablauf miteinander verknüpft. So waren sich in der Abschlussrunde alle Teilnehmenden einig, dass sich die Methode in jedem Arbeitsfeld einsetzen lässt, sei es als Impuls oder als gesamter Ablauf mit allen 15 Schritten.

Und weil wir gelernt haben, dass es wichtig ist, zu ­loben, tun wir dies zum Abschluss auch: Toll, dass die Fortbildung stattfinden konnte, weil alles gut vorbereitet ­wurde; schön, dass das Küchenteam uns für die Pausen eine ­leckere Verpflegung bereitgestellt hat. Danke, dass ­unsere Bereitschaft zum Lernen täglich mit einer Einladung zum Mittagessen belohnt wurde.

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