Einladen der Spende in Köln in den verschiedenen Filialen der Boutique
Einladen der Spende in Köln in den verschiedenen Filialen der Boutique
Zunächst einmal war ein ausgiebiges Sortieren der Spende angesagt
Zunächst einmal war ein grobes Vorsortieren der Spende angesagt
Und dann ging es an die Feinarbeit, nach Art und Größe zu sortieren
Und dann ging es an die Feinarbeit, nach Art und Größe zu sortieren
Zeit für eine kleine Modenschau mit den erhaltenen chicen "Klamotten"
Zeit für eine kleine Modenschau mit den erhaltenen chicen "Klamotten"

Schwelgen in chicen Klamotten

Erstellt von Karina Köhler |

Wie eine umfangreiche Bekleidungsspende den Weg in die Einrichtung Altenkirchen fand...

Betzdorf/Köln. Der Sprinter war randvoll, als Melanie Härter, Stefanie Schäfer und Abi Hounka, Mitarbeitende der Jugendwohngemeinschaften der Evangelischen Jugendhilfe Friedenshort in Betzdorf, im Herbst letzten Jahres ihre Rundtour durch Köln beendet hatten. Vier Stores von „Else Fashion“, den Modeshops von Bianca Breuer, waren zuvor aufgesucht worden. Die Ladung: kistenweise Kleidungsstücke, Schuhe und Accessoires für Kinder, Jugendliche und Frauen. Alles ausnahmslos hochwertige Neuware, die komplett als Spende an den Friedenshort ging.

Die Spendenaktion war über den Mitarbeitenden Abi Hounka zustande gekommen, er ist privat mit Modechefin Bianca Breuer bekannt. Der Lockdown im Herbst/Winter 2020/2021 hatte dafür gesorgt, dass von ihrer eingekauften Ware kaum etwas verkauft werden konnte. Entsprechend war das Lager voll. Aber Mode ist schnelllebig, eine Lagerung und der Verkauf in der nächsten Saison kamen nicht in Frage. Damit ihre Kleidungsstücke trotzdem Menschen glücklich machen, war es ein besonderes Anliegen, diese zu spenden – ein Angebot, dass der Friedenshort gerne annahm und für die Logistik sorgte, die Ware abzuholen.

Weil der Spendenumfang doch recht überraschend war, freuten sich die Mitarbeitenden bei der Rückkehr nach Betzdorf, dass die Jugendlichen der JWG bereits zur Stelle waren und das Ausräumen des Sprinters engagiert übernahmen. Die große Warenmenge hatte zunächst zur Idee geführt, einen internen Basar zu organisieren, zu dem die vom Friedenshort betreuten Kinder, Jugendlichen und Familien hätten kommen und ausgiebig schauen können. Die zunehmend steigenden Corona-Fallzahlen machten die Umsetzung jedoch unmöglich. Stattdessen krempelte das ganze JWG-Team die Ärmel hoch und sortierte alle Waren, bereitete einen „Shoppingraum“ vor und lud nacheinander verschiedenste Gruppen von betreuten Kindern und Jugendlichen ein, nach Herzenslust in den „Kleiderbergen“ zu stöbern und sich einzudecken.

Melanie Härter erinnert sich: „Die Mädels der Jugendwohngemeinschaft standen staunend vor der Masse an Klamotten und konnten gar nicht glauben, dass sie sich nun einfach was aussuchen durften. Da waren ja auch noch die Original-Preisschilder dran. Dass sie so etwas einfach kostenlos bekamen, konnten sie gar nicht fassen.“ Ähnlich begeistert waren eigentlich alle, die im „Showroom“ mit großer Freude nach Herzenslust aus der großen Auswahl an Bekleidung anprobieren und glücklich mitnehmen durften. Kinder aus den Tagesgruppen und aus der Wohngruppe, aber auch ganze Familien aus den ambulanten Hilfen erfreuten sich an der außergewöhnlichen Aktion. Weil es nur noch wenige Wochen bis Weihnachten dauerte, fühlte es sich für viele nach einer vorgezogenen Bescherung an. Daher blieb es auch nicht dabei, sich nur selbst zu beschenken. Abi Hounka: „Einige Kinder haben auch gezielt etwas für Erwachsene rausgesucht und wollten damit ihrer Mutter ein Geschenk zu Weihnachten machen.“ Geteilte Freude ist bekanntlich doppelte Freude.

Im Februar waren noch einige wenige Restbestände übrig, aber auch hierfür werden sich sicherlich noch Abnehmer finden. Das Team der Jugendwohngemeinschaft zieht jedenfalls ein sehr positives Fazit: „Es war für uns zwar sehr viel Arbeit, aber die Freude der Beschenkten hat uns dafür absolut belohnt.“

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