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Das Tiele-Winckler-Haus unterstützt „Wir Packen´s an e.V.“

Erstellt von Jonas Wuttke |

Mitarbeitende engagieren sich bei Hilfstransporten für die Ukraine!

Berlin/Ukraine. Was passiert mit uns, während wir aus der Ferne beobachten, was aktuell geschieht?

Permanent erreichen uns neue Bilder, neue Nachrichten und neue Einblicke in Schicksale von so vielen Menschen, die uns verstummen und resignieren lassen können. Einblicke in Schicksale von Menschen, die unverschuldet und auf allen Ebenen ungerechtfertigt in eine hoffnungslose Lage gedrängt wurden und fliehen müssen vor dem nutzlosen Schrecken des Krieges.

Vermutlich werden bei jedem von uns viele verschiedene Gefühle stark. Einige Gefühle finden einen Ausdruck – wir können über sie reden, sie teilen, sie einordnen. Andere wirken vielleicht nur in uns. Eine diffuse Angst, die Ambivalenz zwischen Rastlosigkeit und Schwermut. Das dringende Bedürfnis zu helfen ohne zu wissen, ob und wie man helfen kann, während uns neue Bilder und Nachrichten über unsere Handys erreichen und das Gefühl der Ohnmacht zunimmt. In diesem Gefühl der Ohnmacht können wir uns orientieren lassen von dem, was Jesus sagt: „Denn als ich hungrig war, habt ihr mir zu essen gegeben. Als ich Durst hatte, bekam ich von euch etwas zu trinken. Ich war ein Fremder bei euch, und ihr habt mich aufgenommen. Ich hatte nichts anzuziehen, und ihr habt mir Kleidung gegeben. Ich war krank, und ihr habt für mich gesorgt. Ich war im Gefängnis, und ihr habt mich besucht“ (Matthäus 25, 35 + 36).

Wie gut tut es zu sehen, dass geholfen wird und dass kleine Handlungen helfen können! Private Initiativen formieren sich, Unternehmen bilden Kooperationen, am Berliner Hauptbahnhof warten täglich hunderte Berlinerinnen und Berliner, um geflüchteten Menschen eine Unterkunft anzubieten – die Menschen rücken zusammen und trotzen der Ohnmacht, jeder auf seine Art und nach seiner Möglichkeit.

In der letzten Zeit hat sich das Bedürfnis zu helfen im Tiele-Winckler-Haus konkretisiert. Wir konnten dringend benötigte Spenden sammeln und sind mit unserem voll beladenen Bus zu der Lagerhalle des Vereins „Wir packen´s an e.V.“ gefahren (www.wir-packens-an.info). Dieser gemeinnützige Verein aus Berlin-Brandenburg gewährleistet gut organisierte und beeindruckend engagierte Nothilfe für Menschen in Krisengebieten, auf der Flucht und in anderer Bedrängnis. Mit der erfreulich gestiegenen Spendenbereitschaft von Kleidung, Hygieneprodukten, Camping-Ausrüstung, medizinischen Produkten und anderen Dingen ist auch der Bedarf an unterstützenden Händen bei der Sortierung und Verladung gestiegen.

So haben wir den Tag mit anderen Helferinnen und Helfern in der Halle von „Wir packen´s an e.V.“ verbracht. Um die vielen Spenden möglichst präzise einsetzen zu können ging es nun darum zu sortieren und für den Weitertransport vorzubereiten. Paletten wurden spezifisch beladen – so dass sie genau dorthin gebracht werden können, wo es nötig ist. Am Ende dieses Tages konnte ich durch Schluchten aus gestapelten Kartons laufen und war beeindruckt von der Leistung des Vereins, der Motivation und dem Einsatz meiner Kolleginnen und Kollegen, der Atmosphäre in der Halle und von diesem kleinen Beispiel dafür, dass der Zusammenhalt von Menschen Gutes und Wichtiges hervorbringen kann. Es gab da diesen Moment, in dem die Ohnmacht verschwunden und die Hoffnung auf ein baldiges Ende dieses Krieges in Form von gelöster Stimmung und Lachen in unserem Bus zu spüren war, als wir zurück nach Lichtenrade fuhren.

Derzeit überlegen wir erneut zu den Mitarbeitenden des Vereins zu fahren, um vor Ort ggf. regelmäßig zu unterstützen. Die letzten Wochen haben gezeigt, dass es um anhaltende Hilfen gehen muss und es ist bemerkenswert, dass dieses Bewusstsein an verschiedenen Stellen unseres Gesamtwerkes zu konkreten Handlungen führt.   

Ich wünsche Ihnen, euch und uns immer wieder solche Momente der Hoffnung, in denen wir merken dürfen, dass wir gemeinsam der Ohnmacht und Angst begegnen können. Mit kleinen Schritten, die es uns erlauben in Bewegung zu bleiben und den Menschen beizustehen, denen die Hoffnung genommen wurde.

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