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Begegnung mit dem damaligen Bundespräsidenten Joachim Gauck beim Spaziergang im Kiez 2012 und im April 2019 (Archiv-Fotos)
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Aktiv und Mittendrin beim 1. Ökumenischen Kirchentag in Berlin 2003: Hier am Kirchentagsstand des Friedenshortes (Archiv-Foto)

Zum Heimgang der langjährigen Bewohnerin Gisela Nebel

Ein persönlicher Nachruf von TWH-Regionalleiterin Helena Scherer

Sie war eine besondere Frau – immer für Überraschungen gut.
Sie war die Erste, der ich begegnet bin, damals vor 30 Jahren, als ich
mich mit meiner Familie in Freudenberg vorstellen musste.

Sie war mutig, zusammen mit Ursula Puhlmann, Renate Thielitz und
Monika Suhrbier nach vielen Jahrzehnten Heim ein selbständiges
Leben in unserer ersten Tiele-Winckler-Haus-WG auszuprobieren.

Sie hat sich entschieden, lieber mit anderen selbstbestimmt
zusammenzuleben, dem Moabiter Kiez und ihrer St.-Johannis-Gemeinde
treu zu bleiben.

Sie war neugierig, andere Menschen kennen zu lernen und an deren
Leben teilzuhaben.

Sie hat sich eingebracht. Sie war nicht nur Gast im Seniorencafé der
St.-Johannis-Gemeinde, sondern hat Frau Göde, die Mitarbeiterin für Seniorenarbeit
in der Kirchengemeinde, gerne unterstützt.

Sie hat es gewagt, mit Christoph Schlingensief verrücktes Theater zu
spielen, in die Welt der Theaterleute einzutauchen.     

Sie hatte keine Scheu vor Autoritäten – auch vor großen Politikern.
So begrüßte sie auch die Bundespräsidenten als ihre Nachbarn.
Sie verband Jung und Alt miteinander.

Sie hatte als meine Nachbarin auch Anteil an meiner Familie,
am Großwerden meiner Töchter und erfreute sich mit mir und meinem Mann
an unseren Enkelkindern.

Wenn sie mit mir im Auto unterwegs war, standen die Ampeln
immer auf Grün.
Wie schön war es, mit ihr im Café bei Kaffee und Kuchen zusammen
zu sein.
Überhaupt konnte sie uns alle so nehmen, wie wir sind, und mit uns
mitfühlen.

Sie dachte an uns und betete für uns.
Sie liebte das Leben und die Menschen und Tiere.
Sie lehrte uns glauben und danach leben.
Sie war uns darin immer ein Stück voraus.

Sie ist und war ein bedeutender Teil des Tiele-Winckler-Hauses.
Sie hatte stets gehofft, dass Gutes kommen wird.

Sie war eine wunderbare Frau.
Wie schön, dass wir sie mit all ihren Freundinnen und
Freunden und ihr wichtigen Menschen an ihrem Wunschplatz hinter
ihrer St. Johanniskirche Gott überlassen durften.

Gisela Nebel ist am 17. August 2019 verstorben

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